Was 2014 so los war...

Strandmission

 
Der Bärwalder See hat drei Badestrände, an die an heißen Sommertagen Tausende Gäste kommen. Wie können wir auf diese Menschen zugehen und Kontakte aufbauen, ohne ihnen auf die Nerven zu gehen?
Wir haben es ausprobiert: Am Boxberger Strand an zwei Tagen mit zwei Schweizer Familien und am Uhyster Strand mit einem kleinen Team von Jungen Erwachsenen.

Es war eine Woche Strandprogramm in Uhyst geplant, mit Sonne, Baden, Sandburgen...
Aber es kam anders: Das Wetter war nicht sommerlich und der Woche hatte es in Uhyst nicht viel Sinn, da zu wenige Leute am Strand waren.
So entstanden kurz vorher neue Ideen.
Robert Böttcher ist Student an der Evangelischen Hochschule in Moritzburg und war diese Woche mit dabei. Mit ihm sprach ich.

Robert, was waren deine Erwartungen an diese Woche?
Naja, ursprünglich war geplant, dass wir eine Woche am Strand sein würden und dort Programm machen. Mit Musik, Wasserspielen, Sandburgen und all den Sachen, die man halt so am Strand macht. Nachdem sich das aber wegen schlechtem Wetter erledigt hatte, hab ich mich dann überraschen lassen. Wer nichts erwartet, kann nicht enttäuscht werden.
Samstag gab dann Sightseeing in der Lausitz und am Sonntag den krönenden Abschluss mit dem Promenadenprogramm am Uhyster Strand.

Was waren die Highlights? Und was waren die Herausforderungen?
Ich fang mal mit den Herausforderungen an: Zunächst mal ist da das Zelten zu nennen. Das ist halt einfach nicht unbedingt mein Ding und deshalb fielen die Erholungsphasen zwischendurch halt nicht so erholsam aus.
Highlights gab es für mich am Sonntag gleich zwei: Das erste war das Wikingerschach, was ich nie zuvor probiert hab. Das hat es mir echt angetan. Ich werde mir demnächst auch eins bauen. Das Zweite war die "Akustik-Session", die ich im Verlauf der Woche eher spontan zusammengestellt und vorbereitet habe. Die Menschen hatten Freude an der Live-Musik, die wir gespielt haben. Das hab ich vermisst, seit ich nicht mehr mit einer Band auf der Bühne stehen kann.


Neben dem Team Junger Erwachsene hatten wir Besuch von zwei Familien aus der Schweiz.
Ich habe Michael Hein interviewt, der Vater einer Familie.

Michael, zwei Tage Familienprogramme am Boxberger Strand und vier Tage Kinderferientage in Boxberg. Was waren die markanten Eindrücke?
Vor dem Strandeinsatz hatten wir ganz schön Bammel. In der Schweiz haben wir keine Strände. Schnell ergaben sich erste Kontakte und wir empfanden die Art und Weise sehr entspannend. Zusammen mit Waldemar und unseren Kindern und Freunden war dies ein super Erlebnis. Dann kamen die vier Tage Kinderferienprogramm in Boxberg.
Als Teilzeit-Feuer-Koch begeisterten mich die Jungs im Kinderlager. Jeden Tag halfen fünf bis acht Jungs beim Schnipseln, Rühren, Kosten mit und machten das Kochen zu einem echten Abenteuer. Das Geländespiel von Kindern für Kinder fand ich sehr toll. Natürlich auch das Baumhaus, gezimmert von vielen Händen unter der Anleitung eines Holzbauingenieurs. Nach wie vor geht mir die Geschichte des Dr. White durch den Kopf. Da macht sich ein Mann auf, zieht in ferne Lande und dient den Menschen- Wow. Das kann wirklich nur Gott in Bewegung bringen.

Du warst mit deiner Familie und einer befreundeten Familie nicht nur die Tage in Boxberg dabei, sondern zwei Wochen bei uns in der Lausitz. Es war für euch nicht der gewöhnliche Urlaub. Was war anders?
Für uns war es tatsächlich ein Experiment. Einerseits war da die Zusammenarbeit mit wildfremden Leuten im Team, andererseits war es auch neu für uns und unsere Freunde, dass wir plötzlich mit einem Ziel zusammenarbeiten. Es waren nicht gewöhnliche Ferien, trotzdem sind wir erholt und genährt nach Hause zurückgekehrt. Vielleicht wird dies zum Modell für andere Urlaube.

Wie habt ihr die Lausitz mit ihren Menschen und Landschaften erlebt?
Die Menschen haben uns tief berührt. In kurzer Zeit haben wir uns nur noch sprachlich als "Fremde" gefühlt. Viel Humor, Freundschaft und Spontanität auf allen Seiten führten dazu, dass diese Tage wirklich unvergesslich sind. Danke für die herzliche Aufnahme! Die Landschaft hat uns auch sehr gefallen. Die Fahrt ins Blaue mit Waldemar bleibt in Erinnerung!

Von außen sieht man besser. Was an Ermutigung, Kritik und Ideen gibt's du uns mit?
Keine einfache Frage. In erster Linie haben wir etwas gelernt. Die Liebe zu den Kindern empfanden wir sehr stark, auch die integrierte Vision. Da arbeiten Gemeinden rund um einen See zusammen, ermutigen sich und dienen den Menschen. Der CVJM dient als Drehscheibe und setzt Ressourcen frei, einfach nur genial. Gleichzeitig sehen wir auch die Herausforderungen bezüglich fehlenden Mitarbeitenden, Schulung von jungen Leitern und das Erarbeiten von tragfähigen Strukturen, welche Nachhaltigkeit ermöglichen.

Resümee (von Waldemar):
Für mich waren die zwei Tage mit den Familien ein Mutmachen für Strandeinsätze mit Familien. Die Kinder der Familien waren einfach mit dabei, brachten sich auf ihre Weise ein und die Eltern hatten trotzdem genug Zeit für ihre Kinder. Der Höhepunkt war zweifellos der Sandburgenbauwettbewerb am Sonntag. Gewonnen hat eine polnische Familie, die wir als Sieger im Herbst zum Segeln eingeladen haben. Wie sind schnell Freunde geworden. Da entstand eine Freundschaft in Richtung Osten, die am Strand in Boxberg anfing.
Bei den Einsätzen am Uhyster Strand entdeckten wir die Strandpromenade als Ort der Begegnung, wenn kein typisches Badewetter ist und die Strände leer sind.
Trotzdem kommen Leute, die einfach nur spazieren gehen wollen und Zeit haben.
Hier haben wir mit Familienspielen, Literaturtisch, Live-Musik und einer Gebetswand neue Entdeckungen gemacht und sind mit vielen Gästen des See`s in Kontakt gekommen. Und es ergab sich ein guter Kontakt zu der Betreiberin des Imbiss. Sie sorgte für ein gutes Catering und wir konnten mit der Live-Musik und den Spielen einen inhaltlichen Rahmen bieten. Da werden wir in den nächsten Jahren noch einiges Gemeinsames auf die Beine stellen.

   

unsere Schweizer Freunde in Boxberg

Wiki-Kindertage


Eigentlich sind diese Tage nichts Neues, aber sie sind immer wieder ein Highlight in der Arbeit mit Kindern.
Den wöchentlichen WikiTreff gibt's ja schon seit drei Jahren in Boxberg. Der Höhepunkt jedes Schuljahres sind diese Wiki-Kindertage an der Boxberger Promenade.

Annina Petau von "Evangelium für Kinder" ist von Anfang an dabei.

Annina, was motiviert dich jedes Jahr neu?
Gottes Liebe zu uns Menschen und sein Wort. Gottes Wunsch und Ziel mit uns Menschen, dass viele seine gute Botschaft hören und gerettet werden und ich bin fest überzeugt, dass dies auch für die Kinder und alle Menschen hier in Boxberg ebenso gilt. Ich erlebe, dass Kinder Gottes Worten zuhören und dass dies sichtbar ihr Leben verändert und ihnen gut tut und sie Jesus Christus näher kommen

Was war das Spezielle in diesem Jahr?
Dass jeder Einsatz, egal wie gut er geplant und organisiert ist, eine Herausforderung ist und oftmals auch ein Kampf für die Verkündigung von Gottes guter Botschaft. Mitarbeiter fallen aus und Manches kommt anders, als man denkt. Schlussendlich aber dass unser barmherziger Herr den Sieg schenkt und durch uns wirkt und redet. Interessant ist immer wieder die Zusammenarbeit von Christen aus unterschiedlichen Gemeinden und Kirchen. Sobald wir uns gemeinsam hinsetzen und beten und Gottes Werk im Blick haben, können wir Gottes Segen erleben, für die Kinder wie auch für die Mitarbeiter.

Was ist für dich gerade die Herausforderung? Wofür können die Leute beten?
  • dran zu bleiben und immer wieder Gott zu bitten, mir meinen Platz und meine Aufgaben zu zeigen und dass ich dies erkennen kann,
  • dass ich offene Türen für die Verkündigung seines Wortes sehen und diese zu seiner Ehre nutze,
  • egal wo ich bin, mutig Jesus Christus bekenne und mit Gnade und Weisheit von Gott die Kinderprogramme u.a. vorbereite bzw. dann auch durchführe.

Das Wagenrennen der WikiTage.


Visionen und Aussichten


So ein Sommer bringt mit dem Erlebten neue Gedanken, Ideen und Visionen. Noch sind wir nicht am Ende. Gott geht weiter und hat noch viel am Bärwalder See vor.
Hier einige Ideen und Gedanken, die uns beschäftigen:
  • Wie können wir stetig über den Sommer hinweg präsent sein? Sollen wir eine Rasthütte in Patenschaft nehmen und sie mit Bildern, Fotos, Sprüchen, Literatur und anderen interessanten Dingen ausgestalten?
  • Die guten Erfahrungen bei den Strand- und Promenadenaktionen machen Lust auf mehr. Vielleicht können wir solche Aktionen mit einem Programm-Wochenende verbinden (Konzert, Gottesdienst).
  • Wir sollten anfangen, polnisch und tschechisch zu lernen. An einem Sonntag waren gefühlte 50% polnische Badegäste am Strand.
  • Das Taize-Gebet während der "transnaturale" wird es so nicht mehr geben. Dieses Wochenende hat mehr und mehr Volksfestcharakter bekommen. Da hatten wir es mit dem besonderen Stil des "Taize-Gebet" schwer, gegen die laute Musik anzukommen. Mal sehen, wo wir das in den nächsten Jahren platzieren.
  • Was ist mit einem Urlaub auf dem Campingplatz, zu dem wir Familien einladen, die das sonst nie machen würden? Wir würden mit ihnen eine Woche gemeinsam leben.
  • ein "HörGottesdienst" im "Theater im Ohr" oder an der Rettungswache einen "Retter"-Gottesdienst mit Polizei, Rettungsdienst, Wasserwacht.

  • Es gibt genug Material, um die nächsten zehn Jahre weiter zu machen.
    Ich lade euch jetzt schon ein, im Sommer 2015 mit am Bärwalder See dabei zu sein.



    Beim MDR-Sommermärchen: Die Schrotholzkirche aus Sprey in den Sand gebaut.