Was 2016 so los war...

Saison 2016 von "inAKTION - Christen am Bärwalder See"

 
Grundsätzliche Erfahrungen
Die Präsenz von Christen in der Öffentlichkeit ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Christen outen sich nicht automatisch und aktiv. Als gesellschaftliche Minderheit ist man es gewöhnt, sich hinter die Kirchenmauern zu "verschanzen".
Auf der anderen Seite sind Nichtchristen oft überrascht bis verärgert, wenn Christen offensiv und missionarisch in die Öffentlichkeit gehen. Das hinterfragt ihren Atheismus bzw. ihre Areligiösität. Deshalb ist das Hauptanliegen von "inAKTION", dass Christen den Mut gewinnen, mit ihrem Glauben an Jesus in die Öffentlichkeit zu gehen, so dass der Glaube an Jesus für viele Menschen in zeitgemäßer Art sichtbar, hörbar und erlebbar wird.

Leider konnten und durften wir auf dem "Sternencamp" in Boxberg keine Programme durchführen. Die Pächter des Camps erlaubten uns Werbung zu Veranstaltungen, wollten aber keine Aktionen auf ihrem Camp. Sie begründeten das mit dem Bedürfnis ihrer Gäste, nach Ruhe und "in Ruhe gelassen werden".
Somit beschränkte sich der Sommer 2016 auf die Strandmission an den drei Stränden des Bärwalder See`s (Uhyst, Klitten und Boxberg) und Veranstaltungen bzw. Aktionen für Camper, die außerhalb des "Sternencamps" stattfanden.



Strandmission an Nachmittagen


Während wir am Anfang noch an einem Wochenende die Strände wechselten, waren wir 2016 immer für ein Wochenende an einem Strand. Der sichtbare Treff der Mitarbeiter an den Stränden war das hellblaue Sternenzelt, das wir immer zu den Strandeinsätzen aufbauten. Hier standen Liegestühle, es gab kostenlose Getränke und Gebäck, so dass bei Gesprächen immer etwas zum Trinken und Essen angeboten werden konnte. Um das Sternenzelt herum wurden Spiele und Sportmöglichkeiten aufgebaut, die zum Teil extra dafür angeschafft wurden. Etwas weiter weg, meistens an Treppen oder Aufgängen standen 1-2 Literaturtische. Hier wurden christliche Zeitschriften, Karten und sonstige Geschenke zum kostenlosem Mitnehmen angeboten.
Ein Autoanhänger wurde umgebaut, damit das Material für die Einsätze schnell und unkompliziert transportiert werden konnte.
Da jedes Wochenende ein anders zusammengestelltes Mitarbeiterteam mit vor Ort war, waren die Erfahrungen auch unterschiedlich. Offensive Mitarbeiter bekamen schnell Kontakt und Gespräche zu den Gästen; andere stille Mitarbeiter hatten es schwerer und brauchten oft erst die Brücke über den Sport o.a., um mit den Gästen ins Gespräch zu kommen.


Die Erfahrungen zeigten aber auch, dass die Tagesgäste mit ihrer Familien oder ihren Freunden zum Baden kamen und ihre Ruhe und Zeit miteinander haben wollten.
Innerhalb von 1-2 Nachmittagen kann man schlecht Vertrauen und Kontakte aufbauen.
Da fehlte uns in Uhyst und Klitten das Camp von nebenan, von den jeden Tag die gleichen Leute zum Strand kamen.
Aber selbst in Boxberg funktionierte dieser Gedanke nicht. Im "Sternencamp" waren mehr ältere gutsituierte Camper da, als Familien mit Kinder, so dass vom "Sternencamp" kaum kontinuierliche "Kundschaft" am Boxberger Strand da war.

Was den Strandaktionen den Sinn und Motivation gab, waren die Nachmittage mit Flüchtlingen. Von März 2015 bis August 2016 waren ca. 120 Flüchtlinge in einer ehemaligen Schule in Boxberg untergebracht. Über Freundschaften und Begegnungen kamen schnell Flüchtlinge zu den Aktionen am Strand. Es war für sie eine willkommene Abwechselung und für uns eine Herausforderung und Riesenchance. Wir hatten gute tiefe Gespräche über den Glauben, wir konnten viele Fragen beantworten und ihnen ein Stück Heimat geben. Manche Flüchtlinge interessieren sich für Jesus, einige wurden im Laufe der Zeit getauft und haben Kontakt zu Gemeinden und Christen in den Orten, wo sie jetzt leben.
Ohne die Mitarbeit der Flüchtlinge beim Auf- und Abbau und bei der Kontaktarbeit am Strand wären manche Wochenendaktionen ausgefallen bzw. nicht so gut verlaufen. Sie halfen mit ihren Möglichkeiten mit und waren ein großer Gewinn für das Projekt. Das brachte aber mit sich, dass sich viele deutsche Gäste von den Aktionen, bei denen die Flüchtlinge dabei waren, eher distanzierten.



Angebote an den Abenden, Veranstaltungen


Hier wichen wir mit dem eigentlich geplanten Programmen auf dem "Sternencamp" an die SeePromenaden aus. Hier bauten wir Zelte auf oder wir kooperierten mit Imbisseigentümern, die uns für die Veranstaltung ihre Location zur Verfügung stellten. Sie übernahmen dann die Versorgung der Gäste. So entstand eine win-win-Situation für beide Seiten.

Es gab Konzerte an Samstagabende, die Musikevangelisation "Leben und Feiern" mit dem SeeGottesdienst als Abschluss.
Die Konzerte erreichten insgesamt nur wenige Besucher und Gäste. Der Veranstaltungskalender der Region ist im Sommer besonders gut gefüllt, so dass solche Konzerte u.ä. nichts besonderes für die Menschen der Region sind. Selbst die Christen aus den Orten um den See herum ließen sich kaum sehen. Entweder waren sie im Urlaub oder das Interesse war zu gering.
Bedeutend positiver liefen die Abende von "Leben und Feiern". 2014 und 2016 veranstalteten wir schon diese Veranstaltungsreihe an der Klittener Promenade. Jeweils von Mittwoch bis Samstag gab es qualitativ gute Live-Musik, ein selbst vorbereitetes Cateringangebot mit liebevoller Bedienung und thematische Einheiten mit Interviews, Zeugnissen und einer Predigt. Hier erreichten wir besonders am Wochenende Wassersportler des Klittener Hafen und Tagesgäste.
Die Abende im Sommer 2016 waren am Boxberger Campingplatz geplant. Leider sagte uns der Imbissbesitzer vier Wochen vorher ab, so dass wir wieder an die Klittener Promenade gingen.



Mitarbeiterteams


Wir konnten im Laufe der Jahre einige Mitarbeiter aus der Region gewinnen, die an einzelnen Wochenende ehrenamtlich mitarbeiteten. Sie waren der treue Stamm, mit denen wir die Aktionen inhaltlich geistlich vorbereiten konnten.
Die mitarbeitenden Flüchtlinge ergänzten und bereicherten das Team mit ihren Gaben und Möglichkeiten.
Im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Boxberg hatten wir einfache aber gute Bedingungen zum Übernachten, Essen und Vorbereiten.
In der Regel trafen wir uns am Freitagabend, hatten viel Zeit zum Reden, Spiel und Sport und zum sich immer wieder neu kennenlernen. Samstagvormittag gab es immer eine Bibelzeit, mit Austausch, deutsch-persischen Liedern und Gebet. Am Sonntagvormittag besuchten wir die Gottesdienste der Region oder gestaltetet sie auch mit.



Resümee und Zukunft


Da wir die Angebote nicht unmittelbar auf dem "Sternencamp" durchführen können, muss die Konzeption für die Campingplatzmission verändert werden. Auch die Erfahrungen an den Nachmittagen an den Stränden erfordert ein Umdenken in der Strandmission.

Für die nächsten Jahre stehen folgende Aufgaben und Projekte als Ideen an:

Projektwochen (oder mind. ein verlängertes Wochenende),
in denen ein fester Stamm von Mitarbeitern eine Woche lang täglich am Strand oder an der Promenade am Nachmittag und Abend präsent sind; sichtbar, hörbar und erlebbar. Das könnte in der Form eines missionarischen Urlaubes passieren, so dass auch Familien mit ihren Kindern dabei sein können. Übernachtet und vorbereitet wird in Gemeindehäuser, Pensionen oder Zelten bzw. Wohnwagen. Das muss für die Mitarbeitergemeinschaft effektiv und finanziell machbar sein.

Urlaubsangebote
Für eine Woche oder mindestens ein verlängertes Wochenende werden bestimmte Zielgruppen zum Urlaub bzw. zu einer Freizeit eingeladen. Hier bieten die vielen Wasser- und Radsport und sonstigen Möglichkeiten einen idealen Rahmen zur Erholung für Leib und Seele. Übernachtet wird in Gemeindehäuser oder Zelten bzw. Wohnwagen, je nach Zielgruppe und finanziellen Gegebenheiten.

Veranstaltungen
Die Konzerte, candle-light-dinner o.ä. Veranstaltungen sollten in die o.g. Projekte eingebunden sein. So ist ein Stamm von Besuchern und Mitarbeitern präsent und vorhanden und diese Veranstaltungen sind der Abschluss und Höhepunkt einer Projektwoche oder eines Urlaubes mit den Gästen des See`s.

Finanzen
Wir erhalten in den nächsten fünf Jahren einen Zuschuss vom Kirchenkreis von jeweils 5000 € pro Jahr. Dafür sind wir echt dankbar. Es ist ein guter Grundstock, der mit Spenden, Kollekten und verschiedenen Zuschüssen aufgefüllt wird.